Der Verein

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Portrait und Geschichte

Der Verein „Lebenserinnerungen – Verein zur Förderung lebensgeschichtlichen Erinnerns und biografischen Erzählens e.V.“ ist ein gemeinnütziger Verein (Bescheinigung der Gemeinnützigkeit 2017), der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das persönliche, mündliche Erzählen zu fördern und dafür passende Formate, Methoden, Erzählanlässe und Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen. Mediale Unterstützung ist dabei eingeschlossen, denn Geschichten, die erzählt werden sollten auch konserviert und zugänglich gemacht werden.

Der Verein initiiert Projekte zum Erzählen in verschiedenen Kontexten und entwickelt Methoden, die dabei helfen, ins Erzählen zu kommen. Zielgruppen sind alle Altersstufen.

Erzählkompetenz ist eine Fähigkeit, die alle Menschen zumindest ansatzweise besitzen, auch wenn sie sich dessen nicht bewusst sind. Sie wiederzubeleben, anzureichern und bewusst einzusetzen, ist Ziel des Vereins.

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Anliegen

Lebenserinnerungen e.V. will das persönliche Erzählen wieder zur Geltung bringen. Es gibt viele Gründe, dies zu tun:

  • Lebenserinnerungen sind kostbar und müssen nicht nur erzählt, sondern auch bewahrt werden.
  • Nur durch Erzählen formen sich Erinnerungen und machen sie mitteilbar.
  • Das Erzählen öffnet nicht nur Zugang zum Erzählten, sondern auch zu denen, die erzählen.
  • Erfahrungen erzählen zu können, heisst sichtbar zu werden.
  • Erzählen macht Lebensleistungen sichtbar, und nicht nur die, die öffentlich Anerkennung gefunden haben, sondern auch die der stillen, versteckten Art.
  • Alles Erzählen setzt sich der Realitätsprüfung der Zuhörenden aus.
  • Lebensgeschichten anderer zu hören sagt uns nicht einfach, wer wir sind, sondern auch wie vielfältig und unterschiedlich wir sind.
  • Lebensgeschichten sind kein kalter, neutraler Stoff, der im Gedächtnis abgeheftet ist, sondern sie sind emotional unterfüttert und verbunden mit unerledigten Erlebnissen und Erfahrungen.
  • Erzählen kann heilsam sein.
  • Was die Eltern und Grosseltern den Kindern und Enkeln erzählen, schafft nicht nur Familienbindungen, sondern bildet auch eine grundlegende, tragende Schicht des Bewusstseins und der Identität.

Erzählkompetenz ist eine Fähigkeit, die alle Menschen zumindest ansatzweise besitzen, auch wenn sie sich dessen nicht bewusst sind. Sie wiederzubeleben, anzureichern und bewusst einzusetzen, ist Ziel des Vereins.

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Erzählen ist wichtig

Erinnern und Erzählen kann man getrost als Zwillinge bezeichnen. Das eine lebt vom anderen. Was wir einmal erzählt haben, erinnern wir besser und nur was wir erinnern, können wir über uns selbst erzählen. Für die Entwicklung der Menschheit war beides essenziell. Durch Erzählen werden Erfahrungen tradiert, Gemeinschaft definiert und Geschichte geschrieben. Und das, was erzählt wurde, formt das Gedächtnis, wobei sich zum individuellen noch ein kollektives Gedächtnis gesellt, das sich aus den gemeinsamen Geschichten, Erfahrungen und Deutungen speist.

Mit Buchdruck, Theater, Film, Fernsehen, Comic, Internet wurde das Erzählen kommerzialisiert. Es entstanden neue Kunstsparten, begleitet von einer Erzählindustrie, die unentwegt Geschichten produziert, in verschiedenen Medien präsentiert, mit und ohne künstlerischen Anspruch. Das Erinnerte wird dabei durch das Fiktionale ergänzt, das Tatsächliche durch das Mögliche. Auch das mündliche Erzählen wurde zunehmend medial bewirtschaftet, in Talkshows, Podcasts und Hörbüchern.

Für das persönliche Erzählen jedoch wird der Raum eng in einer medial überladenen Welt. Die eigenen Geschichten werden eher zurückgehalten, die Fähigkeiten des Erzählens verkümmern, und das Zuhören ist auf die optimierten Geschichten der Erzählindustrie geeicht und opfert nur noch wenig Zeit für persönliche Erzählungen.

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Der Vorstand

Otto Kruse​

1. Vorsitzender

Otto Kruse studierte Psychologie und ist ausgebildeter Psychotherapeut. Er promovierte und habilitierte sich and der Technischen Universität Berlin und war Professor für Psychologie der Soziale Arbeit in Erfurt sowie Professor für Angewandte Linguistik in Winterthur/Schweiz. Sein wichtigstes Arbeitsgebiet ist die Schreibwissenschaft. Er publizierte sowohl wissenschaftliche wie populäre Arbeiten zu Themen des literarischen und wissenschaftlichen Schreibens, darunter auch „Keine Angst vor dem leeren Blatt (Campus, 2003) „Storytelling. Kunst und Technik des Erzählens“ (Autorenhaus Verlag 2020). Er ist heute im Ruhestand und lebt in Potsdam.

Katrin Rohnstock​

2. Vorsitzende

Katrin Rohnstock wurde 1960 in Jena geboren, studierte Germanistik ebenda und in Berlin, arbeitete in einer Bäckerei, in einem Jugendklub, als Leiterin eines Frauenzentrums, als Publizistin und als Herausgeberin. Vor 25 Jahren gründete sie »Rohnstock Biografien«. Parallel organisiert Rohnstock »Erzählsalons«. Seit 2015 konzipiert sie im Auftrag von Verwaltungen, Ministerien und Stiftungen Erzählprojekte, um Menschen, die in der medialen Öffentlichkeit kaum repräsentiert werden, Raum und Stimme zu geben

Petra Knoth

Schatzmeisterin

Petra Knoth wurde in Rüdersdorf bei Berlin geboren, studierte in Magdeburg an der Pädagogischen Hochschule und arbeitete in den Folgejahren u. a. als Lehrerin und pädagogische Mitarbeiterin in Schwerin und Berlin. Seit 1992 arbeitet sie in der Veranstaltungsbranche und war über 20 Jahre, bis zum Renteneintritt in 2024, Geschäftsführerin der Firma mediapool Veranstaltungsgesellschaft mbH. Die Vielfältigkeit der Projekte – von Veranstaltungen unterschiedlichster Art, über Installationen im öffentlichen Bereich, hin zu Ausstellungen und früher auch Theaterproduktionen – haben sie immer gefesselt. Das Unternehmen ist seit vier Jahren nach ISO 20121 für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement zertifiziert, als 1. Veranstaltungsagentur in Deutschland. Petra Knoth ist auch Mentorin für junge Frauen in MINT-Berufen. Im Verein zur Förderung lebensgeschichtlichen Erinnerns stehen für sie der gegenseitige Austausch, die lebensgeschichtlichen Erinnerungen und der vertrauensvolle Umgang miteinander, ohne Wertung, im Mittelpunkt.

Annette Verhein

Beisitzerin

Annette Verhein ist in Hamburg geboren. Dort studierte sie auch und promovierte in Linguistik über das Erzählen von Geschichte. Nach verschiedenen Stationen in der Öffentlichkeitsarbeit wurde sie 1998 Professorin für Kommunikation an der Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil. Als Praktikerin in der Öffentlichkeitsarbeit sowie als Forschende und Lehrende ist ihr der Austausch zwischen Menschen ein großes Anliegen – sei es mit verständlichen Texten, in gelingenden Gesprächen oder durch konstruktive Moderationen. Als Ruheständlerin engagiert sie sich nun mit Vergnügen und Freude an Lebensgeschichten im Verein Lebenserinnerungen.

Helga Schwalm

Beisitzerin

Helga Schwalm studierte die Fächer Englisch, Deutsch und Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Nach einem DAAD-Lektorat in Edinburgh/UK kehrte sie zur Promotion und Habilitation nach Hamburg zurück. Seit 2002 ist sie Professorin für englische Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte sind Formen autobiographischen und fremdbiographischen Schreibens im weiteren Sinne. 
 

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Satzung

Die Satzung von »Lebenserinnerungen – Verein zur Förderung lebensgeschichtlichen Erinnerns und biografischen Erzählens e.V.« finden Sie hier.

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Partner und Sponsoren

Mit engagierten Partner und großzügigen Sponsoren kann der Verein seine Mission verwirklichen und gemeinsam Großes erreichen. Sie können den Verein durch Spenden unterstützen.

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